Nach einigen Häuserblocks hatte Feline endgültig genug. Mit
einem Mal blieb sie stehen, sodass das kleine Männchen, das sie immer noch an
der Hand zog, auf den Hosenboden geschleudert wurde.
„Auauauauau, nicht schon wieder, au!“
„Eurig, bei allem Respekt, vor was immer Ihr auch vorhabt,
aber mir reicht es. Erklärt mir, was dies alles soll und vielleicht kann ich
Euch helfen.“
Der Gnom richtete sich, seinen Hintern reibend, auf und
seufzte tief. „Ihr wisst es offensichtlich wirklich nicht. Dabei hatte ich so
gehofft, Ihr würdet uns retten...“
„Retten?“
„Ja, Ihr seid unsere einzige Rettung...“ Wieder seufzte
Eurig und setzte sich nun auf einen kleinen ätherischen Mauervorsprung, den
Kopf resigniert hängen lassend. „Die Prophezeiung sagt, Ihr werdet auferstehen,
in einer anderen Welt und kommen und uns vor dem Untergang retten. Aber es war
nie die Rede davon, dass Ihr Euer Gedächtnis verloren habt!“
„Ich habe mein Gedächtnis nicht verloren. Ich bin Feline aus
Thuraya. In welche Welt bin ich hier geraten? Und warum ist sie dem Untergang
geweiht?“
„Feline aus Thuraya...“ Der Gnom seufzte erneut. „Dies hier
ist die echte Welt. Alle anderen Welten sind nur Kopien, müsst Ihr wissen. Nur
mehr Träume derjenigen, die sie erträumen. So wie Eure Welt Euer Traum ist.“
Feline bekam große Augen. Was erzählte das Männchen da? „Hey, hey, hey, Moment mal. Wer
sagt, dass Eure Welt nicht eine Traumwelt ist? Meine Welt ist sehr wohl real.
Immerhin lebe ich in ihr!“ Sie fühlte sich von seinen Worten beleidigt. Beleidigt
und leicht irritiert. Denn diese Welt kam ihr ebenfalls äußerst real vor. Aber
er konnte doch unmöglich recht haben, oder etwa doch?
...
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