02.12.2012
„Auauauauauau! Kein Überfall Ihr Doofchen!“, jaulte eine
quäkende Stimme unter ihr. „Immer das Selbe... Ich werde es nie verstehen!
Merkt Euch, man sollte auch immer nach UNTEN sehen, wenn man die Türe öffnet!
Was ist denn daran so schwer...“
Feline erblickte eine schimpfende, kleine Gestalt, die sich
den winzigen Fuß rieb. Das Männchen ging ihr gerade mal bis zu den Knien, war
leicht untersetzt und in eine dicke, grüne Robe gehüllt. Seine Haare waren grau
und lagen ungeordnet um seinen Kopf herum. Als dieser... Wichtel... sie nun
missgelaunt mit seinem zahnlosen, vernarbten Gesicht ansah, kam er Feline
ungeheuer vertraut vor. „Was starrt Ihr denn so Kleines? Habt Ihr noch nie
einen Gnom gesehen?!“
„Äh, ich... um ehrlich zu sein, nein. Ich... Was...“
„Jaja, auch immer das Selbe. Die Menschen vergessen uns,
sobald sie uns nicht mehr sehen. Aus den Augen aus dem Sinn. Nun gut Kleines,
vergessen wir diesen ungemütlichen Auftakt.“ Das Männchen richtete seine
struppigen Haare, versuchte es zumindest, und streckte die Brust heraus, in dem
Versuch elegant zu wirken. „Darf ich mich vorstellen... Meister Eurig. Zu Euren
Diensten, Mylady.“ Er verbeugte sich so tief, dass seine Nase fast im Schnee
versank.
„Äh, schön Euch kennenzulernen Meister Eurig. Was kann ich
für Euch tun?“, fragte Feline vorsichtig. Immer noch konnte sie sich keinen
Reim aus dem Besuch machen. Besuch...! „Oh, verzeiht meine Unhöflichkeit. Wollt
Ihr nicht herein kommen?“
„Nein, nein, keine Zeit Kleines. Wir müssen los. Kommt!“
„Was? Wohin? Warum? Hä?“
„Keine Zeit für Fragen, los!“ Schon packte sie das Männchen
mit seiner winzigen Hand und zog sie unerwartet kräftig mit sich, hinaus in den
Schnee......
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