13.12.2012

13. Türchen

13.12.2012

Es war wie in einem tiefen, undurchdringbaren Wald. Nichts von der ätherischen Welt war mehr zu sehen. Allgegenwärtig war nur ein Gewirr an Blättern und Ästen, die sich von der Decke bis zum Boden erstreckten. Vögel sangen, Kleintiere raschelten und eine angenehm warme Brise ließ das Grün um Feline und Eurig sich kräuseln.
Waren sie noch in der ätherischen Welt oder war der Tempel ein Tor in eine andere? Vielleicht zurück in der ‚wirklichen‘ Welt? Feline konnte es nicht sagen.
„Oraaaaaaakel??!!“, kreischte der Gnom so plötzlich, dass die Magierin erschrak.
„Hey, sollten wir nicht ein bisschen... höflicher sein? Ich dachte, Orakel hätten einen gewissen Status... Ihr wisst schon“, flüsterte sie peinlich berührt.
„Ach was, das war doch nicht unhöflich! Ich...“
Eurig...“, wurde das Männchen von einer knurrenden, männlichen Stimme unterbrochen, die von überall her aus dem seltsamen Wald zu kommen schien. Feline schloss aus deren Ton, dass sie offenbar wenig begeistert von dem Besuch war. Sie schluckte.
Wie können wir Euch helfen?“ Diesmal war es eine zarte, weibliche Stimme. Sie klang keineswegs erbost, eher liebevoll.
Dann, wie von Geisterhand, kam Bewegung in die grüne Hölle um die Besucher herum. Die Blätter neigten sich elegant zur Seite und die verzweigten Äste zogen sich raunend zurück. Sie hinterließen eine mannshohe Lücke, die den Blick hinter die hölzerne Wand, in ein schwarzes Nichts, preisgab. Kurz darauf stand das Orakel von Nimue vor ihnen.
 
...

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