05.12.2012

5. Türchen

05.12.2012

Amüsiert, wie es schien, hatte der schwarze Kater das ganze Geschehen von Anfang an beobachtet. Nachdem der winzige Gnom, mit dem aufgeregt hin und her wackelnden Bart, Feline mit sich aus der Tür geschleift hatte, hatte er sich zuerst ausgiebig gestreckt. Dann, gemächlich, als hätte er alle Zeit der Welt, hatte der Kater mit den wachen grünen Augen, seinen Beobachterposten verlassen und war voller Eleganz und Anmut, wie es nur eine Raubkatze konnte, von dem Mauervorsprung gesprungen, auf dem er ausgeharrt hatte.
Seine Umgebung immer im Auge behaltend war er langsam und nahezu unsichtbar an die frische Fährte herangepirscht. Es hatte nicht mehr als ein paar Mal Luft zu holen gebraucht, um die Spur aufzunehmen.
Er roch die scharfe Aufgeregtheit des Gnoms, mit einer süßen Note von Felines Verwirrtheit. Genüsslich ließ er die Aromen auf der Zunge zergehen, bevor er sich das Maul leckte. Diese Geste und nicht zuletzt, die reinweißen menschlichen Zähne im Maul des Tieres ließen es allzu menschlich wirken.
Erneut witterte der Kater an der Spur und sah sich um, dann verschwand er mit großen Sätzen in den langen Schatten, der turmhohen Gebäude. Das Einzige, was von ihm, wenigstens für kurze Zeit, zurückblieb, war der amüsiert kichernde Laut, der langsam vom Wind davon getragen wurde.
Der Gnom und die Magierin, das würde interessant werden.
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