19.12.2012

19. Türchen

19.12.2012

„Und du meinst, es wird kein Problem in den Palastgarten zu gelangen, Aiman?“, fragte Feline den kleinen, rothaarigen und äußerst frech aussehenden kleinen Jungen.
„Ach bezaubernde Dame, lasst das meine Sorge sein! Ich weiß, was ich tue. Wir müssen nur die Wachablöse abwarten. Das wird kein Problem!“
„Na gut. Es ist wichtig, dass uns niemand stört. Und ich möchte auch nicht, dass ihr beide anwesend seid, wenn ich die Königin treffe.“ Eurig wollte aufbegehren und die Magierin beeilte sich mit ihrer Erklärung: „Es wird schon schwer genug, sie dazu zu bringen sich einer Person anzuvertrauen... Bei Dreien stehen die Chancen gleich null. Außerdem brauche ich Euch, um Wache zu stehen. Niemand darf uns stören, verstanden?“
„Ja, schon gut. Ihr habt recht. Aber sagt, wie genau wollt Ihr auf diese Weise unsere Welt retten? Nur reden wird nicht viel nutzen, befürchte ich... Die Königin hat durchaus Berater, die ihr zur Seite stehen! Aber nichts hat genutzt... Es müsste einen Zauber geben, eine Medizin, die Ihr ihr einflößen könntet, die sie mit einem Schlag glücklich macht!“
„Eurig... Wahres Glück kann man nicht mit Magie oder gar Medizin erlangen. Und nichts anderes als wahres Glück wird Eure... unsere... die Welt retten.“ Feline blickte in den Himmel, wo sich der riesige Mond dieses ätherischen Reichs bereits langsam zeigte. Erst jetzt bemerkte sie, dass es so aussah, als bröckele er an einer Stelle ab. Kleine und große Bruchstücke ragten aus ihm heraus, tief ins All. Ein beeindruckendes und sogleich beängstigendes Schauspiel. „Es ist soweit...“, hauchte die Magierin.
„Hmhm...“, stimmten die anderen beiden ihr verdrießlich zu.
„Warum scheint hier niemand wirklich besorgt darum?“ Das hatte sich Feline von Anfang an gefragt. „In unserer Welt würde wohlmöglich jeder in Panik geraten. Nicht, dass es etwas nützen würde... Aber hier geht jeder seinem gewohnten Alltag nach. Warum?“
„Wer weiß das schon... Ich glaube, sie haben wie die Königin, ihren Glauben und alle Hoffnung verloren und ergeben sich dem Unausweichlichen...“ Eurig klang so traurig, dass es Feline fast das Herz zerriss.
Umso entschlossener wurde sie nun, ihre Mission zu erfüllen. „Kommt. Und lasst uns zu den Göttern beten, dass nichts dazwischen kommt...“
...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen