15.12.2012

15. Türchen

15.12.2012

„Vergesst nicht, was Ihr soeben gehört habt, ist nicht für andere Ohren, als die Euren bestimmt...“, hatte die knurrende Stimme des Orakels ihnen mit auf den Weg gegeben.
Feline wusste nun genau, was sie zu tun hatte. Dennoch fühlten sich ihre Knie immer noch ganz weich an. Die neuen Eindrücke musste sie erst einmal verdauen. Selbst wenn dies hier ein Traum sein sollte, war alles viel zu real. Genau das war der Grund, warum sie bereit war, alles dafür zu geben, um diesen Menschen - oder Wesen - hier, zu helfen. War auch nur ein Fünkchen Wahrheit daran, was das Orakel gesagt hatte, war Felines eigene Welt genauso in Gefahr, wie diese.
„Eurig, ich muss unbedingt mit der Königin reden. Habt Ihr eine Idee, wie ich das anstellen kann?“, fragte sie, als die beiden wieder in der ätherischen Stadt angekommen waren.
„Lasst das nur meine Sorge sein. Ich bin ein gern gesehener Gast im Palast!“
„Das sah vorhin aber ganz anders aus...“, entgegnete Feline skeptisch.
„Ach was Kleines... Lasst mich nur machen! Kommt mit!“ Wieder zog der Gnom die Magierin an der Hand mit sich durch den magischen Gebäudewald. Feline erkannte, dass er auf den Palast zuhielt, und wollte protestieren. Sie konnten unmöglich einfach hineingehen und um Audienz bei der Königin bitten! Zum Glück bog er im letzten Moment in eine kleine Seitenstraße ein, die ganz und gar nicht königlich anmutete. Trotz der grellen Magie schien es hier dunkel und beengt. Die Wände der nebenstehenden Häuser waren so hoch, dass man den Himmel kaum sehen konnte und Feline und Eurig konnten gerade so nebeneinander gehen.
Einige Meter vor ihnen, auf ein paar Holzkisten liegend, schien jemand zu schlafen. Als sie näher kamen erkannte Feline, dass es ein rothaariger Junge war. Er hatte eine braun-goldene Katze im Arm. Wie friedlich sie aussahen.
Bis Eurigs Geplärre dem idyllischen Bild je ein Ende bereitete: „Aiman, wach auf du Schlafmütze, dir geht es wohl zu gut!“
 
...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen