11.12.2012

11. Türchen

11.12.2012

„Aber das alles ist nun ohnehin egal. Ohne Euch wird es nicht mehr lange dauern, bis die...“, Eurig hielt inne und begann zu schluchzen.
„Bis die was?“, fragte Feline einerseits ungeduldig, andererseits besorgt. Es schien um eine wirklich ernste Sache zu gehen.
„Bis die Königin stirbt. Und wenn sie stirbt, stirbt das ganze Land mit ihr. Alles wird sich auflösen, nichts wird übrig bleiben. Denn es gibt keine Nachfolgerin! Die Königin hat keine Kinder bekommen.“ Eurig brach in Tränen aus. „Weil sie so unglücklich ist!“
Feline legte die Stirn in Falten. Teile des Puzzles in ihrem Kopf begannen sich zusammenzufügen: Die Frau mit der schwachen Stimme war also die Königin gewesen. Und Damien... nein Cadogan, war der König. „Warum ist sie unglücklich?“, fragte die Magierin vorsichtig, obwohl sie schon eine dumpfe Ahnung hatte.
„Niemand weiß es genau. Es gibt so viele Spekulationen, wie es Seelen gibt! Aber die Prophezeiung sagt, Ihr wäret die Lösung für alle Probleme...“
„Probleme können niemals von außen gelöst werden...“ Feline dachte kurz nach. Ihr Blick lag auf dem kleinen, traurigen Männchen, das wie ein Häufchen Elend vor ihr saß und vollkommen verzweifelt war. Er kam ihr so unendlich vertraut vor... Auch wenn sie nicht daran glaubte, die in der Prophezeiung Erwähnte zu sein, entschloss sie sich zu helfen. Irgendwie. „Aber wenn es so dringend ist, will ich sehen, was ich tun kann. Lasst es uns versuchen. Ihr habt etwas von einem Orakel gesagt? Ich möchte mit ihm sprechen, wenn es geht.“
Eurig sah Feline überrascht an und in seinen sonst so stechenden Augen machte sich eine warme Dankbarkeit breit.


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