09.12.2012

9. Türchen

09.12.2012
 
Nur flüchtig erhaschte Feline einen Blick auf die fremde Frau, die es geschafft hatte, alle Anwesenden inne halten zu lassen. Sie trug ein wunderschönes, dunkelgrünes Kleid und lange, offene, blonde Haare. So unbemerkt, wie sie erschienen war, so unbemerkt war sie wieder entschwunden. Ein Stich ging der jungen Magierin durchs Herz. Jemand anderes an Damiens Seite... Wer war das und was war hier nur los? Doch bevor sie dem falschen Damien weitere Fragen stellen konnte, hatten die Soldaten die beiden Eindringlinge unsanft aus dem Palast geworfen.
„Warum habt Ihr denn nichts getan?“, klagte Eurig nun, als sie ein wenig verloren wieder auf dem Platz vor dem Gebäude standen.
„Was hätte ich tun sollen? Was war das überhaupt? Es ist Zeit für eine Erklärung... Ich glaube, Ihr verwechselt mich mit jemandem!“
Der kleine Gnom blinzelte sie verständnislos an und machte keine Anstalten auch nur irgendetwas zu erklären. Feline war kurz davor in Rage zu geraten, als das Männchen plötzlich rief: „Ich weiß, wer uns helfen kann! Das Orakel! Kommt!“ Dann, als wäre nie etwas passiert, zog er sie erneut an der Hand mit sich und Feline schien unfähig, sich dagegen zu wehren.
Und so bemerkten sie die schwarze Katze nicht, die friedlich auf dem Podest der martialisch anmutenden Statue saß und genüsslich ihr Fell leckte, während ihre grün-funkelnden Augen dem ungleichen Paar folgten.
...

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