06.12.2012

6. Türchen

06.12.2012

„Wo führt Ihr mich hin, Eurig?“, schaffte es die perplexe Feline endlich zu fragen.
„Na zu ihm, Dummerchen!“
„Zu ‚ihm‘?“
„Aber natürlich zu ihm! Tststs... Zu wem denn sonst“, ließ Eurig vernehmen, drosselte jedoch nicht sein Tempo, mit dem er durch die magischen Gassen flitzte. Die junge Frau hatte Schwierigkeiten Schritt zu halten. Die Kälte steckte ihr noch immer tief in den Knochen, obwohl hier, in dieser seltsamen Welt, ein äußerst angenehmes Klima herrschte.
Sie hatte keine Ahnung, wo sie waren. Noch nie hatte sie von solch einem Ort gehört, geschweige denn, etwas Ähnliches gesehen. Die Eindrücke prasselten so schnell auf sie ein, dass sie kaum klar denken konnte. Hoffentlich hielt der Gnom bald an. Er schuldete ihr gleich mehrere Erklärungen.
„Wir sind da!“, rief er dann endlich erfreut und blieb stehen.
‚Endlich!‘ Feline hatte sich fest vorgenommen das Männchen zur Rede zu stellen, sobald sich ihr die Möglichkeit bot. Doch gerade, als sie dazu ansetzen wollte, wurde ihr bewusst, was da gerade vor ihr stand: Auf einem ätherischen Podest, eine breite, ätherische Treppe hinauf, stand eine gewaltige, ätherische Statue, die eine brutale Kampfszene darstellte. Über einer auf dem Boden zusammengesunkenen, enthaupteten Gestalt stand ein hünenhafter, triumphierender Krieger. Sein mächtiges Schwert hatte er in seinen Gegner gerammt, während er nun dessen abgeschlagenen Kopf wie eine Trophäe in die Luft hielt. Die prunkvoll verzierte Plattenrüstung des martialischen Helden strahlte und unter seinem dämonenfratzigen Helm glühten blutroten Augen bedrohlich auf.
Diese Augen... Feline stockte der Atem...

...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen